Nachdem Bürgermeister Lindenau insbesondere die Landesregierung für das Aus des Marien-Krankenhauses verantwortlich gemacht hat, macht ein Bericht der Verwaltung zu diesem Thema nun deutlich, dass die Fehler und Ursachen für die Schließung vor allem bei der Hansestadt liegen. Die Grünen sind zudem sehr enttäuscht darüber, dass sich Bürgermeister Lindenau dabei zum wiederholten Mal über Beschlüsse der Bürgerschaft hinweggesetzt hat und eigenmächtig und ohne die Gremien zu informieren eine abweichende Rettungsstrategie verfolgt hat, die von vornherein zum Scheitern verurteilt war.

Hierzu erklärt der Bürgermeisterkandidat und Fraktionsvorsitzende der Grünen Bürgerschaftsfraktion, Dr. Axel Flasbarth:

“Nachdem die Geburtshilfe des Marien-Krankenhauses leider mangels Personals vom UKSH übernommen werden musste, galt es vor allem, die Behandlungen und Operationen der Belegärzt*innen am Standort Parade zu sichern. Die Bürgerschaft hatte den Bürgermeister aufgefordert, hierfür eine kommunale Trägerschaft zu prüfen. Diese hätte, stringent, zügig und zielstrebig ausgearbeitet, durchaus Chancen auf Umsetzung gehabt. Bürgermeister Lindenau hat jedoch zum wiederholten Mal einen Beschluss der Bürgerschaft eigenmächtig ignoriert und stattdessen eine Privatisierung des Marien-Krankenhauses vorangetrieben. Und wie jetzt im Bericht deutlich wurde, ist es dabei nicht gelungen, bundesgesetzlich geregelte Genehmigungsanforderungen und -fristen einzuhalten, sodass eine Schließung des Marien-Krankenhauses nicht mehr abzuwenden war

Vor diesem Hintergrund die Landesregierung für das Scheitern verantwortlich zu machen, erscheint uns als ein allzu offensichtliches Ablenkungsmanöver. Vor allem, da die Landesregierung im Rahmen der Selbstverwaltung des Gesundheitssystems die notwendigen Genehmigungen gar nicht erteilen hätte können. Besonders bitter bleibt in diesem Zusammenhang, dass sich das Marien-Krankenhaus bereits vor ca. 3 Jahren in einem Brandbrief hilfesuchend unter anderem auch an den Bürgermeister gewandt hat. Warum diese Hilfe nicht erfolgte, bleibt uns bis heute unbeantwortet. Umso mehr sind wir erleichtert, dass das UKSH eingesprungen ist, die Geburtshilfe des Marien-Krankenhauses reibungslos übernommen hat und dabei sehr bemüht ist, möglichst viel des eigenständigen Charakters des Marien-Krankenhauses fortzuführen, unter anderem mit einem eigenen Marien-Kreißsaal.”