GRÜNE: Mehr Trinkwasserbrunnen als Basis guter Hitzevorsorge

Nachdem die GRÜNE Fraktion bereits 2020 die Installation von Trinkwasserbrunnen in Lübeck beantragt hatte, wurden bis heute 3 Wasserspender aufgestellt. Im vergangenen September bat die Fraktion per Antrag im Bauausschuss, den Bau von weiteren Trinkwasserbrunnen zu prüfen. Bis heute liegt keine Antworte der Verwaltung vor, so dass die Lübecker*innen auch in diesem – erwartungsgemäß heißen Sommer – mit lediglich 3 Brunnen auskommen müssen.

Dazu Silke Mählenhoff, stv. Fraktionsvorsitzende:

Silke Mählenhoff, stv. Fraktionsvorsitzende

„Wir haben das Thema der öffentlichen Trinkwasserversorgung bereits vor drei Jahren auf die Tagesordnung gehoben. Immerhin hat die Stadt damals reagiert und an drei Stellen Brunnen aufgestellt. Unser Prüfantrag für die Installation weiterer Wasserspender ist aber nun mittlerweile neun Monate alt! Es scheint sich demnach wenig getan zu haben, so dass davon auszugehen ist, dass in diesem Jahr keine weiteren Brunnen gebaut werden.

Was wir hier damals auf kommunaler Ebene bereits in die Wege geleitet haben, ist mittlerweile gesetzlich verankert worden. Die EU-Trinkwasser-Richtlinie besagt, dass allen Bürger*innen im öffentlichen Raum der Zugang zu qualitativ hochwertigem Trinkwasser ermöglicht werden soll. Dies hat die Bundesregierung mit der Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes umgesetzt. Seit dem 12. Januar 2023 ist das geänderte Gesetz in Kraft. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen wurden somit längst geschaffen. Auch der Deutsche Städtetag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund haben sich im vergangenen Jahr bereits für mehr Trinkwasserbrunnen in deutschen Städten ausgesprochen. Das Thema sollte also auch hier in Lübeck einen höheren Stellenwert genießen.“

Stephan Wisotzki, Mitglied im Bauausschuss ergänzt:

Stephan Wisotzki, Bürgerschaftsmitglied

„Am 23. Juni ist der „Tag der Daseinsvorsorge”. Den Bürger*innen soll der Wert der Versorgungssicherheit verdeutlicht werden. Eine der Aufgaben kommunaler Daseinsvorsorge ist nun jedoch auch die Versorgung der Bürger*innen mit Trinkwasser aus Brunnen an öffentlichen Orten. Dem sollte die Verwaltung Rechnung tragen und umgehend zusammen mit den Stadtwerken dafür sorgen, dass in Parks, Fußgängerzonen, Einkaufspassagen sowie in der Nähe von Spielplätzen weitere Trinkwasserbrunnen aufgestellt werden.

Wir haben scheinbar wieder einen heißen Sommer vor uns, die Altstadt ist voll mit Touristen. Künftig müssen wir uns auf längere Hitzewellen einstellen. Ein dichtes Netz an gut sichtbaren und barrierearm zugänglichen Trinkwasserbrunnen, ist die Basis gut funktionierender Hitzeaktionspläne. Zusätzlich fördern Trinkwasserbrunnen auch den Umweltschutz. So können sich die Bürger*innen mit eigenen Flaschen am Wasser bedienen, wodurch weniger Wasser aus Wegwerfflaschen konsumiert wird.“